Neuer alter XF-Fahrer

  • Hallo zusammen,

    wir fahren mit viel Freude ein rotes XF-QP seit 2007.

    Seit er auf einer Tour durch Süd-Frankreich mit Startproblemen und einer aufleuchtenden Motorwarnleuchte droht, suche ich Hilfe.

    Glücklicherweise gibt's hier bei Euch ja schon ausreichend Erfahrung, Tipps und Manuals für solche Fälle! :)

    Viele Grüße, Bernd

  • Willkommen im Forum, Bernd.

    Wenn du das Problem genauer beschreiben könntest:
    Tritt es immer auf?
    Wie startet der Motor dann? Zickt er dabei? Braucht er einige Umdrehungen?

    Wie ist der Lauf des Motors direkt nach einem solchen Start. Ruckelt er dann?

    Stefan :winke:

    Kühe schubsen

  • Erstmal vielen Dank für die warme Begrüßung! :)

    Ja, wir haben unseren XF-Kauf noch keinen Tag bereut und sind froh, uns damals gegen die „gewöhnlichen“ Alternativen mit Ihren regelmäßigen Facelifts entschieden zu haben.

    In rot ist er recht auffällig – an der Côte d’Azur konnten die Parkdienste scheinbar den Wert nicht einschätzen und wir wurden generell zwischen den Aston Martins, Lamborghinis und Co. geparkt, während die Allweltsautos etwas versteckt wurden. Irgendwie lustig. :)

    In diesem Thread wahrscheinlich OT, aber kurz zu unserem Problem:
    Seit unserem Trip durch Frankreich braucht er häufig bis zu 5 Startversuche, um anzuspringen. An der Batterie liegt's anscheinend nicht.
    Er läuft danach ganz sauber und fällt auch nicht in den Notlauf, etc..

    Dann leuchtet – manchmal auch während der Fahrt – die Motorwarnleuchte auf. Nach ein paar Tagen ist sie dann sogar mal erloschen (vielleicht wurde auch 3 Mal gestartet und der Fehlerspeicher so resettet). Zuhause dann Fehlerspeicher ausgelesen: P201A („Zündaussetzer“?). Da der Weg zur nächsten Chrysler-Werkstatt länger ist, konnte noch nicht mit einem DRBIII-Gerät ausgelesen werden.

    Erster Schritt war die Neuverlötung vom berüchtigten RCM. Hier wurden wirklich kalte Lötstellen gefunden. Motorwarnleuchte ist seitdem (bzw. seit dem letzten Reset) aus, allerdings hatte ich auf der letzten Fahrt wieder das Problem beim Anlassen, welches noch immer sporadisch auftritt. Nun werde ich den Kurbelwellensensor mal austauschen lassen und hoffe das Beste.

    Er ist übrigens im Originalzustand und hat mittlerweile erst 49.000 km drauf. Unser Ziel ist’s, den noch als Oldtimer zu fahren. ;)

    Gruß, Bernd

  • Hallo Bernd,

    willkommen im Chrysler Crossfire Forum!

    Da es sich bei dem Fehler um ein Motorproblem handelt, kannst Du den Fehler auch bei einer MB-Werkstatt mit einem Xentry-System auslesen lassen. Ggf. kann ich dir hierfür auch die passende Fehlercodeübersetzung geben.

    Wurden beim prüfen des RCM Moduls auch die Relais selbst geprüft? Falls nein solltest Du mal die Kontaktflächen der Relais prüfen. Weisen diese eine starke Abnutzung auf sollte das entsprechende Relais getauscht werden.

    Weiter können sowohl Nockenwellen-, als auch der Kurbelwellensensor die Ursache sein. Wobei ich eher davon ausgehe das es in Deinem Fall nicht der Kurbelwellensensor ist.

    Wurden die Zündkerzen schon mal getauscht? Bei 50 Tkm ist das zwar nicht unbedingt notwendig, allerdings sollten die Zündkerzen nach 6 Jahren getauscht werden, da die Isolatoren auch altern. Kann auch sein, dass eine Zündspule ein Problem hat.

    Zunächst sollte man aber erst mal den Fehlercode mit einem geeigneten Diagnosegerät (DRBIII, oder Xentry) auslesen. Dann kann man hoffentlich zielgerichtet vorgehen.

    Eine DRBIII Fehlercodeliste findest Du hier: FAQ Liste der OBD Fehlercodes (P-Codes, DTC-Codes)

    Hier eine kurze Zusammenfassung bei Motorproblemen: Klick

    Grüße
    Markus :winke:

  • Vielen Dank! :)

    Der Fehlercode P201A wurde, soweit ich weiß, mit einem "normalen" Bosch AU Auslesegerät (sicher ODB) ausgegeben. Wenn ich das grob mit der FAQ vergleiche, müsste folgender Fehler am ehesten hinkommen:

    "P0201 EINSPRITZVENTIL 1 STROMKREIS"

    Wonach würde das aussehen? Oder kann man das hier nicht so einfach übertragen?

    Macht es trotzdem Sinn, bei MB mit Xentry auszulesen? Oder wär es viel sinnvoller, doch den Weg zu Chrysler auf sich zu nehmen für's Auslesen mit DRBIII?

    Jetzt muss ich natürlich warten, bis wieder etwas im Speicher abgelegt wird bzw. bis die Motorwarnleuchte wieder anspringt.

    An die Zündkerzen hab ich bisher nicht gedacht, da alles "rund" zu laufen scheint. Aber danke, mal sehen.

    Viele Grüße, Bernd

  • Hallo Bernd,

    was aus diesen Bosch Diagnosegeräten rauskommt muss nicht immer stimmen. Das Thema hatten wir hier schon mehrfach.

    Du kannst ja mal den Luftfilterkasten abbauen und schauen ob der Stecker auf dem Einspritzventil des 1. Zylinders korrekt sitzt, oder sonstigen Verschleiss, oder Korrosion aufweist. Dieser Fehler kann aber auch durch ein defektes RCM Modul verursacht werden. Ausserdem kann natürlich das Einspritzventil defekt sein.

    Eine ausführliche Diagnoseanleitung findest Du im WHB 9 - 312 Motor - Elektrische Fehlersuche (P0201). Zur vollständigen Diagnose benötigst Du ein Multimeter und ein Diagnosegerät. Ausserdem solltest Du ein wenig Ahnung von KFZ-Elektrik haben, ansonsten würde ich mit damit eher in eine Werkstatt gehen.

    Grundsätzlich macht es immer Sinn den Fehlercode mit einem geeigneten Diagnosegerät auszulesen. Ansonsten gibt Du häufig völlig umsonst viel Geld für Fehldiagnosen und unnötige Reparaturen aus. Austausch auf Verdacht ist meiner Ansicht nach nicht zielführend.

    Grüße
    Markus :winke:

  • Danke Markus!

    Ich selbst bin leider kein guter Schrauber, deshalb gebe ich solche Infos dann lieber an meine Werkstatt weiter.

    Gibt es hier auch die dt. Version des Service Manual?

    Viele Grüße, Bernd

  • Hi Markus,

    alles klar, hatte die Englische bereits!

    Kleinere Werkstätten (wie die von uns bevorzugte), haben leider das Handbuch nicht. Hier würde ich dann an eine Chrysler-Werkstatt verwiesen werden. Ich mach mir deshalb meistens selbst die Recherche-Arbeit und geb dann möglichst genaue Infos, wo/was gecheckt werden sollte.

    Viele Grüße, Bernd

    2 Mal editiert, zuletzt von Cactusjack (6. Juni 2013 um 14:22)

  • Hallo Bernd,

    es gibt Gründe warum manche Dinge in einem nicht öffentlichen Bereich stehen. Und es gibt Leute die gerne Inhalte daraus in den öffentlichen Bereich kopieren. Solche Leute sollten mal kurz nachdenken. Hoffe das war deutlich genug.

    Markus

  • Hallo Bernd,

    auch von mir ein herzliches Willkommen im Chrysler Crossfire Forum!

    Viel Spaß und einen regen Informationsaustausch.

    Gruß :winke:
    Hans-Peter

    ... früher hat es mich immer geärgert, dass mein Auto älter wurde X(
    ... bei meinem Crossi freut mich jeder Tag, an dem er älter wird :love: :thumbup:

  • SixPence: Danke auch Dir! :)

    ---

    Zwar OT, aber, da wir hier ja bereits über mein sporadisches XF-Startproblem/Motorwarnleuchte gesprochen haben:

    Habe gerade mit einem kleinen OBDII-Gerät selbst ausgelesen: P0341 Nockenwellenpositionssensor A Zylinderreihe 1.

    Hierzu finde ich folgende Varianten:

    "Bereichs-/Funktionsfehler" oder "Nockenwellensteuerung stark verzögert" oder "starke Frühverstellung" oder "Nockenwellenstellungsfühler Leistung"

    Deutet der Fehler nun wirklich auf den Nockenwellensensor hin, bzw. wären die genannten Probleme (lt. OBDII) mit einem neuen Nockenwellensensor behoben?

    Oder macht es trotzdem Sinn, erst mal Zündkerzen zu tauschen oder den Kurbelwellensensor zu ersetzen? (MB sagte übrigens, dass sie aus Lizenzgründen nicht auslesen können und ich zu Chrysler muss…)

    Vielen Dank nochmal an alle!
    Viele Grüße, Bernd

  • Hallo Bernd,

    Überwachung:
    Motor wird angelassen und Motor läuft.

    Aufnahmebedingung:
    Wenn das Signal des CMP (Winkelabweichung) weniger als 15° des Kurbelwinkelsignals ausmacht, wird P0341 gespeichert.

    Eine ausführliche Reparaturbeschreibung findet Du in WHB unter 9 - 444 - (P0341) Nockenwellensteuerung zu stark verzögert.

    Ursachen können zusammengefasst sein:
    Kabelbaum, Stecker, oder Steckverbindungen defekt (Rütteltest mit angeschlossenem Oszilloskop). Lose Befestigung CMP und CKP, Impulsring beschädigt, oder zu hohes Spiel, CMP defekt.

    Zur Prüfung benötigst Du einen DRBIII Handscanner mit Zusatzwerkzeug, oder ein Oszilloskop mit dem Du das Signal des CMP prüfen kannst. Da man sowas in der Regel nicht hat, sollte das entweder eine Werkstatt machen, oder man prüft Verkabelung, festen Sitz etc. und tauscht den CMP auf Verdacht. Tritt der Fehler dann immer noch auf kann es auch der Impulsring sein.

    Grüße
    Markus :winke:

  • Markus: Danke für die Tipps!
    Wir haben jetzt mal Kabelbaum und Steckverbindungen grob (vorerst ohne Messgerät) geprüft. Soweit scheint alles Bestens.

    Den CMS bzw. NWS habe ich jetzt neu von Bosch besorgt. Der Alte war wirklich defekt und voller Öl.

    Als Laien erstaunt mich, wie das Öl hier eingedrungen ist, ohne dass drumherum Ölspuren/Lecks auffindbar waren.

    Jedenfalls ist jetzt der neue Sensor drin und bislang gab es keine Startschwierigkeiten, Motorwarnleuchten oder Fehlercodes via OBDII.

    Ich hoffe jetzt mal das Beste! :)

    Viele Grüße, Bernd

  • Anscheinend kommt's beim SLK R170 (und bei einigen älteren MB) häufiger vor, dass Öl sich vom Nockenwellensensor über den Kabelbaum ausbreitet und dann größeren Ärger verursacht. Als Lösung wird ein Ölstoppkabel empfohlen, welches zwischengeschalten wird und die Kapillarwirkung verhindern soll.

    Ist so etwas beim XF auch sinnvoll nachzurüsten, oder ist das schon ab Werk eingebaut?

    Viele Grüße, Bernd

  • Hallo Bernd,

    dieses Problem hast Du immer wenn Gehäuse von Steckern und Sensoren undicht sind. Ein Ölstoppkabel kannst Du natürlich prophylaktisch einbauen. Musst aber schauen, dass Du ein genau passendes für den Motor und Kabelbaum bekommst; sind fertig konfektioniert.

    Zunächst würde ich aber erst mal prüfen ob etwas undicht ist, bzw. ob sich Öl an den Leitungen, bzw. im Steckverbinder befindet. Ich würde immer erstmal den Sensor tauschen, bzw. prüfen wo und warum er undicht ist. Besser ist es immer die Ursache beheben, als die Symptome. ;)

    Grüße
    Markus :winke:

  • Hi Markus,

    wie gesagt, der NWS ist jetzt ausgetauscht, da in der Steckverbindung sich schon viel Öl angesammelt hatte. Ansonsten sind keine Öllecks aufgefallen. Ausgiebige Testfahrten und Start-Tests haben heute alle geklappt und es wird kein Fehler mehr im Speicher abgelegt. Ich nehme an, dass das Problem damit behoben ist.

    Allerdings möchte ich natürlich nicht, dass der neue Sensor auch bald wieder das gleiche Schicksal erleidet. Bei meinen Recherchen bin ich auch oft auf "undichte Nockenwellenverstellmagneten" bei MB gestossen. Wird hier beim XF häufig was undicht, was von aussen kaum zu erkennen ist? Wäre es hier ratsam, nach gegebener Zeit sowie nach Auftreten dieses verölten NWS diesen Magneten zu tauschen?

    Gibt's das Ölstoppkabel als original MB/Chrysler-Zubehör (mit Teilenummer, etc.) oder ist das jeweils ein individueller Mod?

    Dank Dir, wie immer! :)
    Viele Grüße, Bernd

    Einmal editiert, zuletzt von Cactusjack (30. Juni 2013 um 01:24)

  • Hallo Bernd,

    bei Chrysler wirst Du das Kabel nicht bekommen - ausser der Chryslerhändler bestellt es bei MB und lässt sich das mit dem üblichen 100% Aufschlag vergolden. ;) :D Das Kabel bekommst Du bei MB.

    Falls Du eine Teilenummer brauchst müsste ich die erst raussuchen. Aber normalerweise sollte Dir ein MB-Händler problemlos weiterhelfen können wenn Du sagst Du brauchst ein Nockenwellensensor-Ölstoppkabel für einen M112 3.2 Liter. Ggf. sollte das vom SLK 320 R170 passen.

    Grüße
    Markus :winke:

  • Hi Markus,

    habe nun Rückmeldung von MB-Händlern bekommen: Dieses Ölstopp-Kabel ist nicht für den M112 verfügbar, nur für die 4-Zylinder-Modelle (M111).

    Ob sich damit drauf schließen lässt, dass beim M112 derartige Ölstopps bereits in den Kabelbaum ab Werk integriert wurden?

    Viele Grüße, Bernd

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