die SW hatte ich zu Beginn gar nicht im Focus und Teile des Motors wurden beim Partner von Phil gewechselt, allerdings ohne wesentliche Änderungen im Laufverhalten/Leistung.
Hallo Max,
ich habe eben einen Anruf von meinem Elektroniker erhalten und soll stellvertretend für ihn, da er in keinen Foren unterwegs ist, ein Statement dazu abgeben:
Dein Fahrzeug kam zu ihm, da es kaum fahrbar war, da der Motor kaum lief. Dies lag offensichtlich an einem defekten Kraftstofffilter mit dem integrierten Regler, welcher in Verbindung mit der großen Pumpe (welche überflüssig ist, da die serienmäßige Pumpe für über 400 PS ausgelegt ist) über 10 Bar Kraftstoffdruck vorne an der Einspritzleiste erzeugte. Die zudem völlig überdimensionierten Einspritzventile (die serienmäßigen reichen bis 418 PS) trugen ihren Teil dazu bei. Somit wurden die Brennräume mit viel zu viel Benzin geflutet und der Motorölstand stieg an, da er mit Benzin vermischt wurde.
Dieses Problem wurde schnell behoben, ebenso wie der völlig falsche SW-Stand. Die Leerlaufkorrektur war im Kennfeld komplett verschoben, was zusätzlich einen sehr schlechten Rundlauf verursachte.
Mein Elektroniker hat daraufhin einen originalen 5,5-Liter SW-Stand aufgespielt und siehe da: Das Fahrzeug lief bei der Abholung einwandfrei, ohne Aussetzer, ohne Ruckler und vor allem ohne einen 150 m²-Raum innerhalb von zwei Minuten Motorlauf komplett in schwarze Rauchwolken zu legen, wie es bei der Anlieferung der Fall war!
Die Aussage von Dir, dass es nach den Arbeiten keine Verbesserung im Leerlaufverhalten gab, entspricht also definitiv nicht der Wahrheit. Er hat Dir eine reguläre Kennfeldoptimierung der Serien-SW empfohlen, aber bereits ein paar Tage nach Abholung hattest Du wieder bei Deinem Haustuner die BS-Software aufspielen lassen und die Arbeiten von meinem Elektroniker waren daraufhin für die Tonne.
Dies musste jetzt nach Deiner Aussage gesagt werden, nur um es richtig zu stellen.
Freundliche Grüße von meinem Elektroniker
Philipp
Jetzt noch etwas von mir persönlich, als kleine Info am Rande: die Black-Series-Software ist mit einer Ausnahme identisch zu der normalen 5,5-Liter-SW! Die einzige Änderung liegt bei den HFM-Werten, da dieser beim BS oval ist und ein anderes Ansaugsystem besitzt. Es bringt also rein gar nichts, eine BS-SW aufzuspielen. Ach doch, sie bringt einen miserablen Rundlauf mit hin und wieder extrem auftretenden Rucklern, da der HFM nicht zu dem SW-Stand passt und die ME eine Gemischanpassung vornehmen will.
Ansonsten ist die SW wie gesagt identisch: keine Gemischanreicherung, kein anderer Zündzeitpunkt usw.
Änderungen wie die großen Einspritzdüsen, die größere Kraftstoffpumpe und die BS-SW sind überflüssig und verhelfen dem M113 E55 nicht zu mehr Leistung. Diese Dinge sind alle der falsche Ansatz für Mehrleistung bei diesem Motor. Ebenso die Krümmer und die Auspuffanlage: die M113-Motoren brauchen zwingend einen gewissen Abgasgegendruck, andernfalls fällt die Motorleistung ab. Ich spreche hier aus Erfahrung, denn ich habe täglich mit diesen Aggregaten zu tun. Unsere Motoren laufen alle rund und ohne Probleme.
Zwei von mir verbaute 5,5er laufen im Crossfire mit der serienmäßigen V6-Abgasanlage, einer hat bei der Vorher- Nachhermessung nur 4 PS und 9 Nm durch die kleine Abgasanlage verloren, was durchaus als Messtoleranz gelten kann. Dennoch hatte der Motor 350 PS und 497 Nm - nur mit einer Kennfeldoptimierung und ohne weitere Änderungen! Bekanntermaßen streut diese Motorengeneration von Mercedes nach unten.
Der Andere hat sogar ein bisschen Mehrleistung gehabt. Selbst mit einer Profi-Abgasanlage liegt hierin einfach kein Potenzial. Erst mit Aufladung sieht die Sache mit dem Abgasgegendruck wieder anders aus.
Das wollte ich Dir noch mitteilen.
Schöne Grüße
Philipp